Karlsruhe liefert ein bemerkenswertes Paradox: Während die Stadt bei objektiv messbaren Lebensbedingungen – wie hohen Einkommen, niedriger Arbeitslosigkeit und starker Infrastruktur – bundesweit an der Spitze steht, landet sie in der subjektiven Lebenszufriedenheit mit nur 6,61 Punkten abgeschlagen auf Rang 38. Zwar ist das ein leichter Anstieg zum Vorjahr, doch bleibt das Missverhältnis zwischen objektiver Lebensqualität und empfundenem Glück in keiner anderen deutschen Stadt so ausgeprägt wie hier.
Die Gründe für dieses Zufriedenheitsdefizit sind vielfältig: Hohe Lebenshaltungskosten drücken ebenso aufs Gemüt wie eine vergleichsweise geringe Zahl an Familien und Kindern. Karlsruhe bleibt damit ein Beispiel dafür, dass Wohlstand und Lebensglück nicht automatisch Hand in Hand gehen. Die Glücksverteilung ist entsprechend ungleich: 35,9 Prozent der Karlsruher zählen zu den Hochzufriedenen, 14,2 Prozent sind klar unzufrieden – ein Muster, das typisch ist für Städte, die weniger glücklich sind, als ihre Voraussetzungen vermuten lassen.