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In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg

SKL Glücksatlas

Niedersachsen: Langsame Erholung

Niedersachsens Lebenszufriedenheit zieht wieder an: 2025 erreicht das Land mit 7,10 Punkten Platz acht im Bundesländervergleich. Vom Niveau der 2010er-Jahre ist Niedersachsen jedoch noch entfernt. Vor allem ältere Menschen, Geringverdienende und Landbewohner haben in den letzten zehn Jahren verloren. Insgesamt spiegelt die empfundene Lebenszufriedenheit weitgehend die objektiv messbare Lebensqualität wider.

Subjektive
Lebenszufriedenheit

Rang 8 (von 16)

Objektive
Lebensqualität

Rang 7 (von 16)

Niedersachsens durchschnittliche Lebenszufriedenheit hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,08 Punkte verbessert und liegt 2025 bei 7,10 Punkten (Abbildung 1). Damit hat sich das Wohlbefinden zwar deutlich gegenüber den Corona-Jahren erholt (+0,51 Punkte im Vergleich zu 2020/21), erreicht aber nach wie vor nicht das Vor-Corona-Niveau: Zwischen 2015 und 2019 lag die Lebenszufriedenheit in Niedersachsen im Schnitt bei 7,18 Punkten, also 0,08 Punkte höher als heute. Damals lag das Land konstant über dem Bundesdurchschnitt, heute entspricht das Wohlbefinden etwa dem gesamtdeutschen Niveau. Das zeigt: Niedersachsen hat das Glücksniveau der 2010er-Jahre noch nicht wieder erreicht.

Abbildung 1: Allgemeine Lebenszufriedenheit in Niedersachsen 2015 bis 2025

Im Vergleich zu 2024 ist die Lebenszufriedenheit in Niedersachsen um 0,08 Punkte überdurchschnittlich auf 7,10 Punkte gestiegen. Im Vergleich zu den 2010er-Jahren lag Niedersachsen jedoch im Schnitt um 0,08 Punkte höher als heute und hob sich damals deutlich vom gesamtdeutschen Durchschnitt ab.

Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.

Quellen: IfD Allensbach 2015 bis 2017, Glücksatlas-Datenbank 2015 bis 2025; eigene Berechnungen.

Der Vergleich zwischen den 2010er- und 2020er-Jahren zeigt: In Niedersachsen geht es den Menschen unterschiedlich gut. Jugendliche und junge Erwachsene sind heute etwas unzufriedener als vor Corona (–0,06 Punkte), während die Generation im mittleren Alter leicht an Zufriedenheit gewonnen hat (+0,03). Besonders deutlich fällt der Rückgang bei Senioren (über 60-jährige) aus: Ihre Lebenszufriedenheit sank im Vergleich zu 2015–2019 um 0,25 Punkte. Auch Menschen mit geringem Einkommen (–0,28) und Landbewohner (–0,16) berichten von einem deutlichen Minus. Am stärksten betroffen sind damit einkommensschwache Rentnerinnen und Rentner auf dem Land. Dagegen stagnieren oder verbessern sich die Werte junger Menschen, Familien und Städter leicht.

Abbildung 2: Nord- und Südniedersachsen unterscheiden sich im Wohlbefinden 2025 kaum

Beide Regionen innerhalb Niedersachsens holen auf: Das Wohlbefinden nimmt 2025 deutlich zu.


Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.

Quelle: Eigene Berechnungen auf Grundlage der Glücksatlas-Datenbank 2025.

Lebenzufriedenheit im Durchschnitt in Niedersachsen 2025: 7,10

Familien- und Einkommenszufriedenheit hoch, Lebensqualität liegt im Mittelfeld

Abbildung 3 zeigt die Zufriedenheiten der Niedersachsen in verschiedenen Lebensbereichen im Jahr 2025 im Vergleich zu Gesamtdeutschland. Besonders hoch fallen die Familienzufriedenheit (7,69 Punkte) und die Einkommenszufriedenheit (6,69 Punkte) aus. Beide liegen signifikant über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Niedersachsen weist im Ländervergleich die höchste Geburtenrate und die dritthöchste Wohneigentumsquote (nach Rheinland-Pfalz und dem Saarland) auf, was die hohe Familienzufriedenheit mit erklärt (Tabelle). Die verfügbaren Einkommen und die Wirtschaftskraft sind hingegen nur durchschnittlich. Arbeits- und Freizeitzufriedenheit liegen leicht über dem gesamtdeutschen Mittel. Insgesamt zeigt sich, dass Niedersachsens Platz 8 im Bundesländer-Ranking der Lebenszufriedenheit weitgehend mit Rang 7 bei der objektiv gemessenen Lebensqualität übereinstimmt. Die Niedersachsen sind also in etwa so glücklich, wie es ihre Lebensbedingungen erwarten lassen.

Abbildung 3: Bereichszufriedenheit in Niedersachsen 2025

Familien- und Einkommenszufriedenheit liegen signifikant über dem gesamtdeutschen Durchschnitt, die Arbeits- und Freizeitzufriedenheit liegt nur knapp darüber.

Anmerkungen: Zufriedenheit von 0 (»ganz und gar nicht zufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.

Quellen: Ipsos, 2025; eigene Berechnungen.

Stärken Nieder-
sachsen
Deutsch-
land
Demografie    
Anteil der 14- bis 24-Jährigen
an der Gesamtbevölkerung in Prozent, 2023
7,3 7,0
Geburtenrate
Zusammengefasste Geburtenziffer (durchschnittliche Kinderzahl je Frau), 2024
1,42 1,32
Wohlstand    
Eigentumsquote
in Prozent, 2022
49,0 40,8
Arbeitsmarkt    
Arbeitslosenquote
Arbeitslose im Verhältnis aller zivilen Erwerbspersonen, in Prozent, 2024
5,9 6,8
Soziales Kapital    
Anteil nicht religiöser Einwohner gering
Religiosität <5 auf der Skala von 0 bis 10, 2025
37,3 44,9
Schwächen Nieder-
sachsen
Deutsch-
land
Öffentliche Güter    
Gesundheitsausgaben je Einwohner
in Euro, 2022
5.740 5.970
Bildungsausgaben je Schüler
in Euro, 2023
9.300 9.990
Wohlstand    
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner
jährlich, in Euro, 2024
46.710 49.070
Verfügbares Einkommen
nach Abzug aller Steuern und Abgaben und zuzüglich von Transfers, jährlich, in Euro, 2022
24.810 25.040
Ungleichheit    
Streuung der Lebenszufriedenheit
Standardabweichung, 2025
1,79 1,67
Armutsgefährdungsquote
Anteil der Bevölkerung, die weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens (Ländermedian) zur Verfügung hat, in Prozent, 2023
16,6 16,5
Soziales Kapital    
Vereinsdichte
Anzahl Vereine je 1.000 Einwohner, 2022
7,3 7,5

Zu den Quellen und Variablen sowie zur Methodik siehe Artikel »Methodik des Glücksatlas«.

Nordrhein-Westfalen setzt den positiven Trend der vergangenen Jahre fort: Das subjektive Wohlbefinden liegt inzwischen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Selbst das Ruhrgebiet, das in den vergangenen Jahrzehnten tiefgreifende Veränderungen erlebt hat, zählt mittlerweile zum oberen Mittelfeld. Besonders positiv beurteilen die Nordrhein-Westfalen ihr Arbeits- und Familienleben.

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