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In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg

SKL Glücksatlas

Auf dem Zufriedenheitsplateau

Die Lebenszufriedenheit in Deutschland legt 2025 eine Verschnaufpause ein: Sie stagniert nahezu und liegt mit 7,09 Punkten auf dem soliden Niveau vor der Pandemie. Während die Menschen mit Arbeit, Familie und Freizeit zufriedener sind, trübt vor allem die sinkende Einkommenszufriedenheit das Gesamtbild, besonders in den unteren Einkommensgruppen. Regional rücken die Werte enger zusammen. Von allgemeiner Unzufriedenheit kann keine Rede sein.

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Lebenszufriedenheit in Deutschland 2025 nur leicht zugenommen. Auf einer Skala von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«) bewerten die Deutschen ihr Leben im Durchschnitt mit 7,09 Punkten und damit um 0,03 Punkte höher als 2024 (Abbildung 1). Auch wenn sich das Wohlbefinden nur schwach positiv entwickelt hat, so ist das Glücksniveau doch sehr hoch: Seit 2015 gab es nur zwei Jahre, in denen die Lebenszufriedenheit höher war – einmal 2016 mit 7,11 Punkten sowie im bisherigen Rekordjahr 2019 (7,14 Punkte). Nach der Corona-Zeit setzte ab 2022 eine Erholung ein, die zwischenzeitlich vom Ukraine-Krieg und hohen Inflationsraten abgebremst wurde. Spätestens in diesem Jahr kann diese Erholung für Gesamtdeutschland als abgeschlossen gelten: Mit 7,09 Punkten wird die Lebenszufriedenheit von 2024 (7,06 Punkte) bestätigt und pendelt sich damit auf einem stabilen Niveau ein (Abbildung 1).

Abbildung 1: Lebenszufriedenheit der Deutschen erreicht 2025 ein Plateau

Die Lebenszufriedenheit in Deutschland stabilisiert sich 2025 mit 7,09 Punkten auf einem hohen Niveau. Gegenüber dem Vorjahr ist besonders in Ostdeutschland das Wohlbefinden gestiegen (+0,12), während es im Westen nahezu stagniert (+0,02). Damit reduziert sich die »Glückslücke« zwischen Ost und West auf 0,24 Punkte.

Anmerkung: Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.

Quelle: Sozio-oekonomisches Panel 2004 bis 2014, IfD Allensbach, 2015–2025; eigene Berechnungen.

Der diesjährige Zuwachs an Wohlbefinden ist im Wesentlichen auf Ostdeutschland zurückzuführen (Abbildung 1). Während die Lebenszufriedenheit im Westen um nur 0,02 Punkte zunimmt, sind es im Osten (inkl. Berlin) immerhin 0,12 Punkte. Damit schrumpft die »Glückslücke« zwischen Ost- und Westdeutschland im Vergleich zum letzten Jahr (0,34) auf 0,24 Punkte (Westen: 7,15 | Osten: 6,91) und liegt wieder ähnlich hoch wie in den späten 2010er-Jahren. In der Corona-Pandemie sah es kurzzeitig so aus, als würde die Lebenszufriedenheit zwischen Ost und West vollständig konvergieren (Abbildung 1). Mehrere Sondereffekte sorgten in der Pandemie für ein vorübergehendes Aufholen des Ostens. Besonders junge Menschen und Frauen litten unter den Corona-Beschränkungen – Gruppen, die im Osten seltener vertreten sind. Gleichzeitig konnten Westdeutsche ihre höheren Einkommen kaum ausgeben: Urlaube, Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten fielen aus. Nach Corona kehrt die Normalität zurück – und mit ihr die bekannten Unterschiede, die die »Glückslücke« zwischen Ost und West prägen: Arbeitslosigkeit, Einkommens­unterschiede, Dis­kri­mi­nie­rungs­erfahrungen und Mentalitätsfragen.

Das hohe Niveau zeigt sich auch in der Verteilung der Lebenszufriedenheit. Ähnlich wie im Rekordjahr 2019 ist knapp die Hälfte (48 Prozent) der Deutschen mit ihrem Leben hochzufrieden (geben auf der Skala Werte zwischen 8 bis 10 an). 44 Prozent hingegen sind nur mäßig zufrieden (5 bis 7). 8 Prozent der Menschen in Deutschland sind 2025 mit ihrem Leben stark unzufrieden – genauso viele wie 2019. In der Hochphase der Pandemie lag dieser Anteil noch bei 14 Prozent. Die Zahl der Unzufriedenen hat sich also in den vergangenen drei Jahren schrittweise verringert. Gleichzeitig wächst die Gruppe der Hochzufriedenen deutlich: Während 2021 nur 37 Prozent ihr Leben als sehr zufrieden bewerteten, sind es 2025 bereits 48 Prozent.

Während der Pandemie traf es sie besonders hart – Jugendliche, junge Erwachsene und berufstätige Mütter. Doch 2025 haben die Jüngeren ihren Rückstand mehr als aufgeholt: Die 16- bis 25-Jährigen sind heute sogar zufriedener mit ihrem Leben als in den 2010er-Jahren, im Schnitt um 0,11 Punkte. Heute zeigt sich jedoch ein bemerkenswerter Wandel: Nun sind es die Älteren, deren Lebenszufriedenheit leicht nachgelassen hat. Die 61- bis 74-Jährigen bewerten ihr Leben um 0,09 Punkte schlechter als vor zehn Jahren, bei den Hochaltrigen sinkt der Wert um 0,07 Punkte. Gründe dafür reichen von höheren Lebenshaltungskosten bis hin zu zunehmender Vereinsamung.

Einkommenszufriedenheit sinkt erstmals seit 2022

Neben der allgemeinen Lebenszufriedenheit wurde auch die Zufriedenheit in den Bereichen Arbeit, Familie, Freizeit und Einkommen erhoben (Abbildung 2). Insgesamt zeigt der Trend in fast allen Lebensbereichen leicht nach oben – mit einer deutlichen Ausnahme: der Einkommenszufriedenheit. Sie sinkt im Vergleich zum Vorjahr um 0,21 Punkte auf 6,60 und liegt damit um 0,58 Punkte unter dem Wert von 2019. Besonders auffällig ist, dass dieser Rückgang ausschließlich in den unteren Einkommensgruppen stattfindet. Die untersten 40 Prozent bewerten ihre finanzielle Situation um 0,42 Punkte schlechter als im Vorjahr, während die obersten 20 Prozent sogar ein leichtes Plus von 0,04 Punkten verzeichnen. In der Mitte und oberen Mitte bleiben die Werte stabil. Die subjektive Kluft zwischen Arm und Reich hat sich damit spürbar vergrößert.

Abbildung 2: Entwicklung der Bereichszufriedenheiten

Während die Familien-, Arbeits- und Freizeitzufriedenheit 2025 leicht zunehmen, sinkt die Einkommenszufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr um 0,21 Punkte und liegt damit wieder auf dem Niveau von 2023. Gewinner ist der Bereich der Freizeit mit einem Plus von 0,21 Punkten.

Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.

Quellen: Ipsos, 2025; eigene Berechnungen.

Die Familienzufriedenheit ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen – um 0,08 Punkte auf 7,61 (Abbildung 2). Sie bleibt damit jedoch weiterhin 0,30 Punkte unter dem Durchschnitt der Vor-Corona-Jahre (2016–2019). Die langsame Erholung hat mehrere Ursachen, die die familiäre Zufriedenheit derzeit bremsen. So gehen Eheschließungen und Geburten weiter zurück, während die Zahl der Alleinerziehenden und der Haushalte mit pflegebedürftigen Angehörigen zunimmt. Zudem treffen sich Familienangehörige im Durchschnitt seltener persönlich als früher.

Die Arbeitszufriedenheit liegt 2025 mit 7,20 Punkten wieder auf dem Niveau der Jahre vor der Pandemie und hat sich damit vollständig erholt (Abbildung 2). Gleichzeitig hat sich die Arbeitswelt in den letzten zehn Jahren spürbar verändert: Fast jeder dritte Beschäftigte arbeitet inzwischen regelmäßig von zu Hause und spart sich so lange Pendelwege. Teilzeit wird häufiger genutzt, und die Mehrheit der Arbeitnehmer wünscht sich kürzere Arbeitszeiten. In vielen Berufen gewinnen Arbeitnehmer dadurch mehr Kontrolle über Arbeitszeit und -ort.

Abbildung 2 zeigt die Zufriedenheit mit der eigenen Freizeit. Nach dem Einbruch 2021 auf 5,0 Punkte hat sie sich deutlich erholt, liegt aber noch immer 0,20 Punkte unter dem Niveau von 2020. Damit bleibt die Freizeitzufriedenheit der Deutschen insgesamt niedriger als in den 2010er-Jahren. Gründe für die noch immer zurückhaltende Stimmung sind steigende Preise für Freizeitangebote, mehr vergeudete Zeit in sozialen Medien und weniger persönliche Treffen mit Freunden und Bekannten.

Emotionalität: Glücksgefühle nehmen stark zu, Traurigkeit stagniert

Die Emotionalität in Deutschland nimmt weiter zu. Gefragt nach der Häufigkeit verschiedener Emotionen steigt der Anteil derer, die Ärger, Angst oder Glück »oft« oder »sehr oft« empfinden. Häufig oder sehr häufig ärgern sich 30 Prozent und damit acht Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren (Abbildung 3). Ähnlich, aber auf niedrigerem Niveau, steigt dieser Anteil bei Angst von 14 Prozent (2023) auf 22 Prozent (2025). Allein bei Traurigkeit stagniert der Anteil im Vergleich zum Vorjahr, ist aber ebenfalls im Vergleich zu 2023 um sieben Prozentpunkte gestiegen. Negative Emotionen werden somit immer häufiger erlebt.

Abbildung 3: Die Deutschen erleben häufiger Glück, aber auch etwas mehr Ärger und Angst

Anteil derjenigen, die folgende Emotion häufig oder sehr häufig erlebt: Ärger, Angst, Traurigkeit, Glück

Die Häufigkeit von Glücksempfindungen hat 2025 stark zugenommen: 57 Prozent geben an, sich »oft« oder »sehr oft« glücklich zu fühlen, 2023 waren es nur 45 Prozent. Auf der Seite der negativen Emotionen nehmen Ärger und Angst etwas zu, Traurigkeit stagniert.

Anmerkung: Frage: »Untenstehend finden Sie eine Reihe von Gefühlen. Geben Sie bitte jeweils an, wie häufig oder selten Sie dieses Gefühl in den letzten vier Wochen erlebt haben. Wie oft haben Sie sich ärgerlich/ängstlich/glücklich/traurig gefühlt?«.

Quelle: Ipsos, 2025; eigene Berechnungen.

Doch nehmen nicht nur negative Stimmungen zu, sondern auch positive. 57 Prozent sagen 2025 von sich, »häufig« oder »sehr häufig« glücklich zu sein. Das sind zwölf Prozentpunkte mehr als 2023. Der Trend zur Emotionalisierung hält somit unvermindert an. Die Deutschen erleben deutlich häufiger Glücksmomente, aber eben auch mehr Ärger und Angst als in den letzten zwei Jahren.

Hamburg bleibt Spitze, Rheinland-Pfalz und Thüringen steigen auf

Ein Blick auf die regionale Verteilung der Lebenszufriedenheit zeigt 2025 im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Veränderungen (Tabelle 1). An der Spitze dominieren erneut Altbekannte: Hamburg (7,33 Punkte), Bayern (7,21) und Nordrhein-Westfalen (7,19) führen das Ranking gemeinsam mit Rheinland-Pfalz (7,21) an, das sich als Aufsteiger auf den dritten Platz schiebt. Am unteren Ende bleiben Bremen (6,89), Berlin (6,83) und das Saarland (6,78) konstant, Mecklenburg-Vorpommern liegt mit 6,06 Punkten deutlich abgeschlagen.

Im Mittelfeld gibt es kleine Verschiebungen. Sachsen-Anhalt (6,99) und Sachsen (6,96) belegen erneut die Plätze 11 und 12 unter den ostdeutschen Ländern. Baden-Württemberg (7,09), Niedersachsen (7,10) und Hessen (7,02) schneiden trotz vergleichsweise guter objektiver Lebensbedingungen nur mäßig ab und landen auf den Plätzen 8 bis 10. Brandenburg verbessert sich auf Rang 7 und zeigt damit einen positiven Trend.

Drei Überraschungen gibt es: So erreicht Rheinland-Pfalz mit Rang 3 nach unterdurchschnittlichen Jahren die Lebenszufriedenheit, die angesichts überdurchschnittlicher Lebensbedingungen auch zu erwarten wäre. Zweitens gewinnt Thüringen 0,22 Punkte stark hinzu und erreicht einen guten 6. Rang. Mit Schleswig-Holstein (7,12) auf Rang 5 gibt es überdies eine dritte, allerdings negative Überraschung: Erstmals seit der Corona-Pandemie verliert der langjährige Spitzenreiter im Glücksranking an Lebenszufriedenheit und fällt damit weiter zurück.

Auch im regionalen Vergleich zeigt sich ein erfreulicher Trend: Die Ungleichheit im Lebensglück zwischen den Bundesländern sinkt. Die Abstände verringern sich, weil die Spitzengruppe stagniert, während schwächere Regionen langsam zulegen. Die einzige Ausnahme bleibt Mecklenburg-Vorpommern, ein negativer Ausreißer mit deutlich unterdurchschnittlicher Lebenszufriedenheit und weiterhin rückläufigem Trend. Insgesamt jedoch nähern sich die Bundesländer auf mittlerem Niveau an.

Tabelle 1: Das Bundesländer Glücksranking 2024

Für weitere Informationen: bitte in der Tabelle auf die gewünschte Region klicken.

Rang Region Glücks-Index
2025 2024 2025 2024 2020/21 2019
1 (1) Hamburg 7,33 7,38 6,74 7,27
2 (2) Bayern 7,21 7,23 6,77 7,26
3 (5) Rheinland-Pfalz 7,21 7,11 6,62 7,03
4 (4) Nordrhein-Westfalen 7,19 7,17 6,73 7,17
5 (3) Schleswig-Holstein 7,12 7,23 6,78 7,44
6 (11) Thüringen 7,12 6,90 6,45 7,09
7 (10) Brandenburg 7,10 6,99 6,74 6,76
8 (8) Niedersachsen 7,10 7,02 6,59 7,19
9 (6) Baden-Württemberg 7,09 7,10 6,61 7,21
10 (9) Hessen 7,02 7,01 6,66 7,31
11 (7) Sachsen-Anhalt 6,99 7,08 6,78 6,92
12 (12) Sachsen 6,96 6,87 6,58 6,98
13 (13) Bremen 6,89 6,76 6,35 6,87
14 (15) Berlin 6,83 6,63 6,20 6,93
15 (14) Saarland 6,78 6,73 6,46 7,26
16 (16) Mecklenburg-Vorpommern 6,06 6,17 6,60 6,87

Neben den 16 Bundesländern wird darüber hinaus die Lebenszufriedenheit in 32 Regionen verglichen (Abbildung 4). Es sind drei Regionen, die durchgehend klar überdurchschnittlich abschneiden. Dazu gehören der Südosten mit Bayern-Süd (7,24 Punkte), Niederbayern (7,16) und der Oberpfalz (7,19). Darüber hinaus findet sich im äußersten Norden rund um Hamburg ein hohes Wohlbefindensniveau (Hamburg: 7,33 und Holstein: 7,18). Die dritte stabile Glücksregion liegt im Westen in den Rändern Nordrhein-Westfalens: Nordrhein-Düsseldorf (7,35), Nordrhein-Köln (7,18), dem Münsterland (7,15) und Westfalen (7,15). Neu hinzugekommen zu der Gruppe mit dem höchsten Wohlbefinden sind noch im Südwesten Südbaden (seit 2024; 7,32) sowie die Pfalz (seit 2025; 7,25). Früher gehörten dazu noch Nordhessen und Niedersachsen-Hannover.

Abbildung 4: Regionenkarte 2025

Ein Blick auf die 32 Regionen Deutschlands zeigt deutliche Unterschiede: Dunkelblaue Gebiete kennzeichnen die besonders glücklichen Regionen: An der Spitze stehen Nordrhein-Westfalen (außer Ruhrgebiet), Schleswig-Holstein und Hamburg, der Süden und Südosten Bayerns sowie die Pfalz und Südbaden. Sorgen bereiten Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland (hellblau).


Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar nicht zufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität auf Regionenebene wurden Gewichtungsfaktoren genutzt. 28 der 32 Regionen basieren auf Daten von Juli 2024 bis Juni 2025. Bremen, Saarland, Schleswig und Vorpommern aus statischen Gründen auch auf Basis von Daten des Vorjahres. Unterscheidung in »Glücksregionen«, »Mittelfeld« und »Sorgenregionen« basiert auf einer Varianzanalyse (ANOVA).

Quelle: IfD Allensbach, 2024-2025.

Zu den »Sorgenregionen« gehören 2025 das Saarland (6,78), Vorpommern (6,75) und Mecklenburg (5,88). Diese unterscheiden sich in ihrer Lebenszufriedenheit signifikant vom »Mittelfeld« und den »Glücksregionen«. Das Saarland war bereits 2022 und 2023 Teil der Sorgenregionen, Mecklenburg war dies in den letzten Jahren durchgehend. Vorpommern gehörte auch 2022 dazu. Auffällig ist der extrem geringe Wert in Mecklenburg, der Jahr für Jahr weiter sinkt: Seit 2022 verlor die Lebenszufriedenheit dort 0,47 Punkte.

Baden-Württemberger und Hessen unglücklicher als es ihre Lebensumstände voraussagen

Der SKL Glücksatlas 2025 basiert sowohl auf sub­jek­tiven als auch auf objektiven Lebensbewertungen. Bei der subjektiven Lebensevaluation beurteilen die Befragten ihr eigenes Leben selbst – sie entscheiden, welche Aspekte wie Arbeit, Familie oder Freizeit in ihre Bewertung einfließen.

Die objektive Lebensqualität wird dagegen anhand von Indikatoren wie Einkommen, Infrastruktur, Umwelt oder Sicherheit erfasst. Hier bewertet nicht die Bevölkerung selbst, sondern externe Maßstäbe, wobei unterschiedliche Bevölkerungsgruppen die Bedeutung einzelner Faktoren unterschiedlich gewichten können. Hohe Kaufkraft, ein gutes Gesundheitssystem und Sicherheit gelten als Indikatoren für hohes Wohlbefinden. Ihre Gewichtung ist jedoch nicht objektiv: Verschiedene Alters- und Bevölkerungsgruppen setzen unter­schied­liche Prioritäten – junge Menschen beurteilen etwa ein Gesundheitssystem anders als Ältere. Der SKL Glücksatlas 2025 kombiniert beide Ansätze: Er stellt die vom Einzelnen empfundene Zufriedenheit den objektiv messbaren Lebensbedingungen gegenüber und vergleicht beides in einem Bundesland-Ranking.

Tabelle 2: Objektive Lebensqualität und subjektive Lebenszufriedenheit

Rang
subjektive
Lebens­zufriedenheit
Rang
objektive
Lebens­qualität
Bundesland
 
Over- und Underperformer
 
1 6 Hamburg Overperformer
2 1 Bayern O
3 4 Rheinland-Pfalz O
4 11 Nordrhein-Westfalen Overperformer
5 12 Schleswig-Holstein Overperformer
6 10 Thüringen Overperformer
7 8 Brandenburg O
8 7 Niedersachsen O
9 2 Baden-Württemberg Underperformer
10 3 Hessen Underperformer
11 13 Sachsen-Anhalt O
12 14 Sachsen O
13 15 Bremen O
14 9 Berlin Underperformer
15 5 Saarland Underperformer
16 16 Mecklenburg-Vorpommern O

Manche Bundesländer wie Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sind deutlich glücklicher, als es ihre objektive Lebenssituation würde vermuten lassen. Baden-Württemberger, Hessen und das Saarland sollten – gemessen an der Lebensqualität – mit ihrem Leben zufriedener sein als berichtet.

Anmerkungen: Das Ranking zur Lebensqualität basiert auf zwölf Indikatoren aus sechs Kategorien.

Quelle: Amtliche Statistiken; IfD Allensbach 2024–2025; eigene Berechnungen.

Wenn die Einwohner glücklicher sind, als es die objektiven Indikatoren vermuten lassen, sprechen wir von einem »Overperformer«. Im umgekehrten Fall, wenn die Bevölkerung unglücklicher ist, als es die objektiven Faktoren nahelegen, handelt es sich um einen »Underperformer«.

Tabelle 2 zeigt das Bundesländer-Ranking der Lebensqualität im Vergleich zum Glücksranking. Teils liegen die Ränge weit auseinander: Gemessen an den objektiven Indikatoren ist die Lebensqualität in Hessen die im Bundesländervergleich dritthöchste, die Lebenszufriedenheit der Hessen liegt aber nur im Mittelfeld. Wie Hessen ist auch Baden-Württemberg ein »Underperformer«: Die Lebensqualität rangiert auf Rang 2, die Lebenszufriedenheit liegt im Glücksranking hingegen auf Rang 9. Ähnliches gilt für das Saarland und Berlin, die im Glücksranking weit unten stehen, deren gemessene Lebensqualität befindet sich aber im (oberen) Mittelfeld. Es geht aber auch andersherum: Hamburg, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein weisen höhere Zufriedenheitswerte auf, als die objektiven Faktoren würden vermuten lassen (»Overperformer«).


Der SKL Glücksatlas

Der SKL Glücksatlas ist die aktuellste regelmäßige Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Seit 2022 sind die Staatlichen Klassenlotterien SKL Partner des Glücksatlas. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg.

„Mit unserem Engagement für den SKL Glücksatlas wollen wir die Forschung über Zufriedenheit und Wohlbefinden in Deutschland erweitern und die Ergebnisse der Glücksforschung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagt Dr. Bettina Rothärmel, Vorstandsvorsitzende der GKL Gemeinsame Klassenlotterie der Länder – Veranstalterin der SKL-Lotterien.

Mit Beginn der Partnerschaft initiiert die SKL zudem erstmals eine wissenschaftliche Glücksdatenbank für Journalistinnen, Journalisten und Interessierte: Unter skl-gluecksatlas.de werden kontinuierlich aktuelle Daten, Analysen und Sonderstudien über die Entwicklung der Lebenszufriedenheit in Deutschland bereitgestellt und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Datenbasis

Die Daten für den SKL Glücksatlas 2025 stammen aus insgesamt 13 Befragungen von Juli 2024 bis Juni 2025 (mindestens 4-wöchig) mit insgesamt 13.905 repräsentativ Befragten ab 16 Jahren in Form von mündlich-persönlichen Interviews durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur Erfassung der allgemeinen Lebenszufriedenheit der Deutschen. Zur Erfassung der Zufriedenheiten mit den Lebensbereichen Arbeit, Familie, Freizeit und Einkommen sowie zu den Emotionen wurden von Ipsos im Juni 2025 insgesamt 5.145 Bürger ab 18 Jahren repräsentativ in Form von Online-Interviews befragt.

Der SKL Glücksatlas 2025 ist als Buch beim Penguin Verlag erschienen und ab sofort im Handel erhältlich. Eine Zusammenfassung der Studie sowie Artikel zu den Regionen sowie Bildmaterial stehen unter www.skl-gluecksatlas.de


Weiteres Pressematerial zum Download finden Sie hier:
www.skl-gluecksatlas.de/info/presse


Die Lebenszufriedenheit in Deutschlands Großstädten ist spürbar gestiegen. Nahezu alle 40 Städte im Ranking verzeichnen Zuwächse, nur wenige verlieren. Besonders gut schneiden kleinere Städte ab, die familiär, beschaulich, sicher und grün geblieben sind. Großstädte mit über 400.000 Einwohnern liegen dagegen tendenziell zurück – trotz höherem Wohlstand. In reicheren Städten sind die Menschen kaum zufriedener als in ärmeren. Entscheidend für hohes Lebensglück ist eine ausgeglichene Zufriedenheits­verteilung. Wo das Gefälle zwischen Hoch- und Unzufriedenen groß ist, leidet das Glücksniveau der ganzen Stadt. Kassel führt das Ranking erneut an, während Rostock abgeschlagen das Schlusslicht bildet.

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