Die Bremer sind wieder so (un)zufrieden wie in den 2010er-Jahren: Ihre Lebenszufriedenheit hat sich auf dem Vor-Corona-Niveau eingependelt. Nur in der Freizeit zeigen sich überdurchschnittlich positive Werte – in den Bereichen Arbeit, Einkommen und Familie dagegen bleibt Bremen deutlich hinter anderen Bundesländern zurück. Dazu dürften vor allem die hohe Arbeitslosigkeit und die ausgeprägte Einkommensungleichheit beitragen.
Subjektive
Lebenszufriedenheit
Rang 13 (von 16)
Objektive
Lebensqualität
Rang 15 (von 16)
Die Bremer sind im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 0,13 Punkte glücklicher geworden (Abbildung 1). Mit einem Wert von 6,89 Punkten hat sich die Lebenszufriedenheit erholt und den Rückgang des Vorjahres ausgeglichen. Am 13. Platz ändert sich damit nichts. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit (2015–2019) liegt das aktuelle Wohlbefinden nur leicht darunter. Seit 2023 erreichen die Bremer damit wieder etwa das Zufriedenheitsniveau, das bereits vor der Pandemie bestand. Im bundesweiten Vergleich bleibt Bremen weiterhin zurück: Die Lebenszufriedenheit liegt im Durchschnitt rund 0,21 Punkte unter dem gesamtdeutschen Wert.
Abbildung 1: Allgemeine Lebenszufriedenheit in Bremen 2015 bis 2025
Die Lebenszufriedenheit der Bremer stabilisiert sich auf dem Vor-Corona-Niveau und liegt heute bei durchschnittlich 6,89 Punkten. Die Differenz zu Gesamtdeutschland liegt bei 0,21 Punkten. Der eher schwache Wert des Vorjahres (6,76 Punkte) kann somit eher als Ausreißer gewertet werden.
Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.
Quellen: IfD Allensbach 2015 bis 2017, Glücksatlas-Datenbank 2015 bis 2025; eigene Berechnungen.
Gegenüber der Vor-Corona-Zeit gibt es in der Entwicklung der Lebenszufriedenheit zwischen den Bevölkerungsgruppen teils große Unterschiede. Jugendliche und junge Erwachsene sind heute in Bremen glücklicher als vor zehn Jahren, das gilt ebenfalls für Alleinlebende und Niedrigeinkommensbezieher, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau. An Lebenszufriedenheit verloren haben seit 2015 insbesondere Senioren und Familien. Ein großer Teil der Bremer bewegt sich im Wohlbefinden aber heute auf ähnlichem Zufriedenheitsniveau wie in den Jahren vor der Corona-Pandemie.
Abbildung 3: Bremer wieder ähnlich zufrieden wie vor Corona
Die Lebenszufriedenheit der Bremer stabilisiert sich auf dem Vor-Corona-Niveau und liegt heute bei durchschnittlich 6,89 Punkten. Die Differenz zu Gesamtdeutschland liegt bei 0,21 Punkten. Der eher schwache Wert des Vorjahres (6,76 Punkte) kann somit eher als Ausreißer gewertet werden.
Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.
Quelle: Eigene Berechnungen auf Grundlage der Glücksatlas-Datenbank 2025.
Lebenzufriedenheit im Durchschnitt in Bremen 2024: 6,89
Schon in den vergangenen Jahren zeigte sich, dass die Bremer mit ihrem Familienleben besonders unzufrieden sind – und das bleibt auch in diesem Jahr so. Mit 6,89 Punkten liegt die Familienzufriedenheit in Bremen um 0,72 Punkte unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt (Abbildung 3). In der Stadt leben überdurchschnittlich viele Alleinstehende, und familiäre Besuche finden seltener statt als in anderen Bundesländern. Auch die berufliche und finanzielle Situation wird unterdurchschnittlich bewertet – was angesichts hoher Arbeitslosigkeit, einer niedrigen Wohneigentumsquote und großer Einkommensungleichheit wenig überrascht (siehe Tabellen). Positiver fällt dagegen die Bewertung der Freizeit aus: Hier liegen die Bremer über dem Bundesdurchschnitt.
Abbildung 2: Bereichszufriedenheit in Bremen 2025
Nur die Freizeitzufriedenheit fällt positiv auf. Die Niveaus in den anderen Lebensbereichen liegen signifikant unterhalb des gesamtdeutschen Niveaus.
Anmerkungen: Zufriedenheit von 0 (»ganz und gar nicht zufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.
Quellen: Ipsos, 2025; eigene Berechnungen.
| Stärken | Bremen | Deutsch- land |
|---|---|---|
| Demografie | ||
| Anteil der 14- bis 24-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Prozent, 2023 |
8,3 | 7,0 |
| Geburtenrate Zusammengefasste Geburtenziffer (durchschnittliche Kinderzahl je Frau), 2024 |
1,33 | 1,32 |
| Wohlstand | ||
| Bruttoinlandsprodukt je Einwohner jährlich, in Euro, 2024 |
59.790 | 49.070 |
| Öffentliche Güter | ||
| Bildungsausgaben je Schüler in Euro, 2023 |
9.800 | 9.990 |
| Soziales Kapital | ||
| Anteil nicht religiöser Einwohner gering Religiosität <5 auf der Skala von 0 bis 10, 2025 |
44,0 | 44,9 |
| Schwächen | Bremen | Deutsch- land |
|---|---|---|
| Öffentliche Güter | ||
| Gesundheitsausgaben je Einwohner in Euro, 2022 |
5.370 | 5.970 |
| Wohlstand | ||
| Verfügbares Einkommen nach Abzug aller Steuern und Abgaben und zuzüglich von Transfers, jährlich, in Euro, 2022 |
23.810 | 25.040 |
| Eigentumsquote in Prozent, 2022 |
32,7 | 40,8 |
| Ungleichheit | ||
| Streuung der Lebenszufriedenheit Standardabweichung, 2025 |
1,69 | 1,67 |
| Armutsgefährdungsquote Anteil der Bevölkerung, die weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens (Ländermedian) zur Verfügung hat, in Prozent, 2023 |
20,4 | 16,5 |
| Arbeitsmarkt | ||
| Arbeitslosenquote Arbeitslose im Verhältnis aller zivilen Erwerbspersonen, in Prozent, 2024 |
11,1 | 6,8 |
| Soziales Kapital | ||
| Vereinsdichte Anzahl Vereine je 1.000 Einwohner, 2022 |
5,0 | 7,5 |
Zu den Quellen und Variablen sowie zur Methodik siehe Artikel »Methodik des Glücksatlas«.