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In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg

SKL Glücksatlas

Deutschlands Glückshauptstadt: Hamburg bestätigt Spitzenplatz

Hamburg ist zum zweiten Mal in Folge die Nummer 1 im Glücksranking der Regionen. Auch die Lebensbereiche Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit beurteilen die Hamburger im Bundesvergleich überdurchschnittlich. Ein Blick auf die objektive Lebensqualität zeigt: Die Hamburger sind wohlhabend und das Glück ist ziemlich gleichverteilt. Außerdem bietet die Stadt eine gute Versorgung mit öffentlichen Gütern.

Subjektive
Lebenszufriedenheit

Rang 1 (von 16)

Objektive
Lebensqualität

Rang 6 (von 16)

Eine kleine Einschränkung gibt es: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Lebenszufriedenheit in Hamburg leicht um 0,05 Punkte auf durchschnittlich 7,33 gesunken (Abbildung 1). Angesichts der starken Zuwächse der ver­gan­ge­nen Jahre gefährdet dieser Rückgang die Spitzenposition nicht. Das zweitplatzierte Bayern folgt erst mit 7,21 Punkten. Hamburg bleibt damit zum zweiten Mal in Folge an der Spitze des Bundesländer-Rankings. Zudem haben die Hamburger ihr Vor-Corona-Niveau seit 2024 wieder erreicht: Mit 7,38 Punkten (2024) bzw. 7,33 Punkten (2025) liegt das Wohlbefinden nahezu auf dem Stand der Jahre 2018 (7,36) und 2019 (7,27). Im bundesweiten Vergleich sind die Hamburger damit weiterhin signifikant glücklicher als der Durchschnitt.

Abbildung 1: Allgemeine Lebenszufriedenheit in Hamburg 2015 bis 2025

2025 geht die Lebenszufriedenheit in Hamburg leicht um 0,05 Punkte zurück. Angesichts der deutlichen Zugewinne in den Vorjahren fällt dieser Rückgang jedoch kaum ins Gewicht.

Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.

Quellen: IfD Allensbach 2015 bis 2017, Glücksatlas-Datenbank 2015 bis 2025; eigene Berechnungen.

Ein Vergleich der Lebenszufriedenheit vor Corona (2015–2019) und nach der Pandemie (2022–2025) zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Bevölkerungsgruppen Hamburgs: Besonders Frauen (+0,36) und Senioren (+0,45) berichten von spürbaren Zugewinnen. Männer, Jugendliche, junge Erwachsene und Menschen mittleren Alters bleiben auf dem Niveau der Vorjahre. Überraschend ist der Anstieg bei Alleinlebenden (+0,34) und – entgegen dem bundesweiten Trend – auch bei Niedrigeinkommensbeziehern (+0,11). Familien sowie mittlere und hohe Einkommensgruppen zeigen hingegen kaum Veränderung. Positiv ist hervorzuheben: Keine der betrachteten Gruppen verzeichnet in Hamburg einen Rückgang der Lebenszufriedenheit.

Abbildung 2: Hamburger sind die zufriedensten Deutschen

Lebenzufriedenheit im Durchschnitt in Hamburg 2025: 7,33

Dass ausgerechnet die Hansestadt den Sprung an die Spitze geschafft hat, überrascht zunächst. Denn in hochentwickelten Industrieländern wie Deutschland lebt es sich auf dem Land laut Studienlage im Durchschnitt glücklicher als in der Stadt. Lange Zeit führte auch das Flächenland Schleswig-Holstein das Ranking an, steckt derzeit jedoch in einer Schwächephase.

Das Stadtleben gilt gemeinhin als lauter, schmutziger, stressiger und fordernder als das Leben auf dem Land. Hinzu kommt, dass Stadtbewohner in Deutschland nicht zwingend höhere Einkommen erzielen, dafür aber mit deutlich höheren Mieten und Immobilienpreisen belastet sind. In Regionen wie Nordrhein-Westfalen, Bayern, Sachsen und Thüringen lässt sich deshalb ein spürbar höheres Wohlbefinden auf dem Land als in den Städten nachweisen.

Hamburg allerdings scheint über besondere Eigenschaften zu verfügen, die viele der typischen Nachteile einer Metropole ausgleichen.

Hamburger in allen Lebensbereichen überdurchschnittlich zufrieden

Die Zufriedenheitswerte der Hamburgerinnen und Hamburger haben sich in allen Lebensbereichen spürbar verbessert. In Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit liegen sie jeweils deutlich über dem Bundesdurchschnitt (Abbildung 3) – besonders ausgeprägt bei Familie (7,85 Punkte) und Einkommen (7,09 Punkte). Gleichzeitig zeigen die objektiven Indikatoren, dass Hamburg mit typischen Großstadtproblemen zu kämpfen hat (siehe Tabelle): eine niedrige Geburtenrate, eine geringe Eigentumsquote und eine im Bundesvergleich hohe Arbeitslosigkeit. Die Stärken Hamburgs liegen jedoch in seiner jungen Bevölkerung, den überdurchschnittlichen Einkommen und einer sehr guten Versorgung mit öffentlichen Gütern wie Gesundheit und Bildung.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Glücksungleichheit ist hier bundesweit am geringsten. Die Streuung der Lebenszufriedenheit beträgt nur 1,48 Punkte – deutlich weniger als in Bremen (1,69) oder Mecklenburg-Vorpommern (1,94). Im Ranking der objektiven Lebensqualität erreicht Hamburg Platz 6, bei der subjektiven Lebenszufriedenheit jedoch Platz 1. Damit übertrifft die Stadt die Erwartungen, die sich aus den „harten“ Daten ableiten lassen. Kurz gesagt: Hamburg ist ein klarer Overperformer.

Abbildung 3: Bereichszufriedenheit in Hamburg 2025

Mit Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit liegen die Hamburger deutlich über dem Bundesdurchschnitt – besonders ausgeprägt ist die Zufriedenheit bei Familie (7,85 Punkte) und Einkommen (7,09 Punkte).

Anmerkungen: Zufriedenheit von 0 (»ganz und gar nicht zufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.

Quellen: Ipsos, 2025; eigene Berechnungen.

Stärken Hamburg Deutsch-
land
Demografie    
Anteil der 14- bis 24-Jährigen
an der Gesamtbevölkerung in Prozent, 2023
7,8 7,0
Wohlstand    
Verfügbares Einkommen
nach Abzug aller Steuern und Abgaben und zuzüglich von Transfers, jährlich, in Euro, 2022
27.500 25.040
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner
jährlich, in Euro, 2024
84.490 49.070
Öffentliche Güter    
Bildungsausgaben je Schüler
in Euro, 2023
12.300 9.990
Gesundheitsausgaben je Einwohner
in Euro, 2022
6.040 5.970
Ungleichheit    
Streuung der Lebenszufriedenheit
Standardabweichung, 2025
1,48 1,67
Soziales Kapital    
Anteil nicht religiöser Einwohner
Religiosität <5 auf der Skala von 0 bis 10, 2025
35,2 44,9
Schwächen Hamburg Deutsch-
land
Demografie    
Geburtenrate
Zusammengefasste Geburtenziffer (durchschnittliche Kinderzahl je Frau), 2024
1,22 1,32
Arbeitsmarkt    
Arbeitslosenquote
Arbeitslose im Verhältnis aller zivilen Erwerbspersonen, in Prozent, 2024
8,0 6,8
Wohlstand    
Eigentumsquote
in Prozent, 2022
20,1 40,8
Ungleichheit    
Armutsgefährdungsquote
Anteil der Bevölkerung, die weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens (Ländermedian) zur Verfügung hat, in Prozent, 2023
19,4 16,5
Soziales Kapital    
Vereinsdichte
Anzahl Vereine je 1.000 Einwohner, 2022
5,1 7,5

Zu den Quellen und Variablen sowie zur Methodik siehe Artikel »Methodik des Glücksatlas«.

Die Lebenszufriedenheit in Deutschland legt 2025 eine Verschnaufpause ein: Sie stagniert nahezu und liegt mit 7,09 Punkten auf dem soliden Niveau vor der Pandemie. Während die Menschen mit Arbeit, Familie und Freizeit zufriedener sind, trübt vor allem die sinkende Einkommenszufriedenheit das Gesamtbild, besonders in den unteren Einkommensgruppen. Regional rücken die Werte enger zusammen. Von allgemeiner Unzufriedenheit kann keine Rede sein.

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