Die Sachsen sind wieder so zufrieden wie in den 2010er-Jahren. Besonders die junge Generation hat in den letzten zehn Jahren deutlich an Lebenszufriedenheit gewonnen. 2025 legt Sachsen im Vergleich zum Vorjahr um 0,09 Punkte zu. Wie in anderen ostdeutschen Flächenländern sind die Sachsen mit ihrer finanziellen Situation eher unzufrieden, zeigen sich jedoch mit Arbeit und Familienleben sehr zufrieden. Westsachsen bleiben etwas glücklicher als Ostsachsen, doch der Abstand schrumpft.
Subjektive
Lebenszufriedenheit
Rang 12 (von 16)
Objektive
Lebensqualität
Rang 11 (von 16)
2025 steigt die Lebenszufriedenheit in Sachsen um 0,09 Punkte und macht damit die Rückgänge des Vorjahres mehr als wett (Abbildung 1). Damit setzt das Bundesland nun die positive Entwicklung fort: Im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2025 legte das Lebensglück in Sachsen um 0,10 Punkte zu und hat das Glücksniveau der Vor-Corona-Zeit spätestens 2025 wieder erreicht. Während die durchschnittliche Lebenszufriedenheit zwischen 2015 und 2019 bei 6,90 Punkten lag, liegt sie 2025 bei 6,96 Punkten und bleibt nur minimal unter dem bisherigen Höchstwert von 2019 (6,98 Punkte) zurück. Damit sind die Sachsen heute im Schnitt wieder so zufrieden wie vor der Pandemie.
Abbildung 1: Allgemeine Lebenszufriedenheit in Sachsen 2015 bis 2025
Mit 6,96 Punkten klettert die Lebenszufriedenheit in Sachsen wieder auf das Vor-Corona-Niveau. Der Abstand zu Gesamtdeutschland ist in der Nach-Corona-Zeit etwas geringer als in der Vor-Corona-Zeit.
Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.
Quellen: IfD Allensbach 2015 bis 2017, Glücksatlas-Datenbank 2015 bis 2025; eigene Berechnungen.
Ostdeutsche Bundesländer weisen im Durchschnitt eine etwas geringere Lebenszufriedenheit auf als westdeutsche Bundesländer. Das gilt auch für Sachsen sowohl vor als auch nach der Pandemie (Biermann und Welsch, 2021). Im Vergleich zu Gesamtdeutschland liegt die Differenz in Sachsen im Jahr 2025 bei 0,13 Punkten (Abbildung 1). Gegenüber der Vor-Corona-Zeit hat sich der Abstand zu Gesamtdeutschland allerdings verringert: Im Mittel der Jahre 2015 bis 2019 waren die Sachsen noch um 0,18 Punkte unglücklicher, im Zeitraum 2022 bis 2025 sind es nur noch 0,12 Punkte. Die Lebenszufriedenheit Sachsens und die Gesamtdeutschlands konvergieren somit in der längerfristigen Betrachtung.
Abbildung 2: Weiterhin Kluft zwischen Sachsen-Leipzig und Sachsen-Dresden
Zwischen West- und Ostsachsen gibt es 2025 einen großen Unterschied in Sachen Lebenszufriedenheit.
Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.
Quellen: IfD Allensbach, 2025; eigene Berechnungen.
Lebenzufriedenheit im Durchschnitt in Sachsen 2025: 6,96
Nicht alle Bevölkerungsgruppen erreichen in Sachsen heute das gleiche Zufriedenheitsniveau wie in der Vor-Corona-Zeit. Männer sind im Zeitraum nach Corona (2022–2025) um 0,10 Punkte zufriedener mit ihrem Leben, Frauen hingegen um 0,07 Punkte unzufriedener. Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene im mittleren Alter haben in Sachsen an Lebenszufriedenheit hinzugewonnen, während die über 60-Jährigen um 0,22 Punkte unglücklicher geworden sind. Von einer geringeren Lebenszufriedenheit berichten zudem Familien (–0,22 Punkte) und Einwohner, die in Städten wohnen (–0,11 Punkte). Die größten Gewinner an Lebenszufriedenheit sind in Sachsen die Landbewohner, die nach der Pandemie um 0,31 Punkte zufriedener mit ihrem Leben sind als davor.
Sachsen wird in zwei Regionen unterteilt: den Raum Dresden und den Raum Leipzig (Abbildung 2). Die Einwohner der Region Sachsen-Leipzig sind mit 7,05 Punkten signifikant zufriedener als jene in Sachsen-Dresden, die eine durchschnittliche Lebenszufriedenheit von 6,89 Punkten aufweisen. Allerdings stieg die Zufriedenheit in der Dresdner Region im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 0,27 Punkte, während sie in der Leipziger Region lediglich um 0,03 Punkte zunahm. Damit nähern sich die beiden Regionen Sachsens im Hinblick auf ihr Wohlbefinden wieder an, nachdem sie in den Vorjahren zunehmend auseinanderdrifteten.
Abbildung 3: Bereichszufriedenheit in Sachsen 2025
Die Sachsen sind in den meisten Lebensbereichen zufriedener als der gesamtdeutsche Durchschnitt. Nur die Zufriedenheit mit dem Einkommen ist im Vergleich zu Gesamtdeutschland um 0,25 Punkte geringer.
Anmerkungen: Zufriedenheit von 0 (»ganz und gar nicht zufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.
Quellen: Ipsos, 2025; eigene Berechnungen.
Ein Blick auf die Zufriedenheiten in den einzelnen Lebensbereichen zeigt, dass die verbleibende Glücksdifferenz der Sachsen zu Gesamtdeutschland überwiegend auf die Unzufriedenheit mit dem Einkommen zurückzuführen ist (Abbildung 3). Im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt liegt die Einkommenszufriedenheit in Sachsen heute um 0,25 Punkte niedriger. Das überrascht wenig, da die jährlichen verfügbaren Einkommen in Sachsen etwa um 2.000 Euro geringer sind als in der übrigen Bundesrepublik (siehe Tabellen). Noch schlechter sieht es im Vermögensbereich aus: Zum Beispiel liegt die Wohneigentumsquote in Sachsen bei 34,7 Prozent, im benachbarten Bayern sind es 45,9 Prozent.
In einzelnen Lebensbereichen zeigen sich die Sachsen sogar zufriedener als der Bundesdurchschnitt: Die Familienzufriedenheit liegt um 0,16 Punkte höher (Abbildung 3) – und das trotz rückläufiger Geburtenzahlen, die normalerweise mit geringerer Familienzufriedenheit einhergehen. Auch mit ihrer Arbeit sind die Sachsen um 0,13 Punkte zufriedener als im Bundesdurchschnitt, obwohl die Arbeitslosenquote nur im Mittelfeld liegt. Insgesamt deckt sich die subjektiv empfundene Lebenszufriedenheit weitgehend mit dem Niveau, das die objektiv messbaren Lebensqualitätsfaktoren erwarten lassen.
| Stärken | Sachsen | Deutsch- land |
|---|---|---|
| Arbeitsmarkt | ||
| Arbeitslosenquote Arbeitslose im Verhältnis aller zivilen Erwerbspersonen, in Prozent, 2024 |
6,5 | 6,8 |
| Ungleichheit | ||
| Streuung der Lebenszufriedenheit Standardabweichung, 2025 |
1,61 | 1,67 |
| Armutsgefährdungsquote Anteil der Bevölkerung, die weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens (Ländermedian) zur Verfügung hat, in Prozent, 2023 |
13,2 | 16,5 |
| Schwächen | Sachsen | Deutsch- land |
|---|---|---|
| Demografie | ||
| Anteil der 14- bis 24-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Prozent, 2023 |
6,5 | 7,0 |
| Geburtenrate Zusammengefasste Geburtenziffer (durchschnittliche Kinderzahl je Frau), 2024 |
1,22 | 1,32 |
| Wohlstand | ||
| Verfügbares Einkommen nach Abzug aller Steuern und Abgaben und zuzüglich von Transfers, jährlich, in Euro, 2022 |
23.560 | 25.040 |
| Bruttoinlandsprodukt je Einwohner jährlich, in Euro, 2024 |
39.670 | 49.070 |
| Eigentumsquote in Prozent, 2022 |
34,7 | 40,8 |
| Öffentliche Güter | ||
| Bildungsausgaben je Schüler in Euro, 2023 |
9.200 | 9.990 |
| Gesundheitsausgaben je Einwohner in Euro, 2022 |
5.770 | 5.970 |
| Soziales Kapital | ||
| Anteil nicht religiöser Einwohner gering Religiosität <5 auf der Skala von 0 bis 10, 2025 |
59,5 | 44,9 |
| Vereinsdichte Anzahl Vereine je 1.000 Einwohner, 2022 |
7,4 | 7,5 |
Zu den Quellen und Variablen sowie zur Methodik siehe Artikel »Methodik des Glücksatlas«.