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In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg

SKL Glücksatlas

Lebenszufriedenheit im Saarland steigt nur leicht

Die Lebenszufriedenheit der Saarländer steigt 2025 leicht um 0,05 Punkte und setzt damit den positiven Aufwärtstrend fort. Gleichzeitig haben vor allem Menschen „mitten im Leben“ – Familien und Personen mittleren Alters – in den letzten zehn Jahren an Wohlbefinden verloren. Hauptursache bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit. Dabei deutet vieles auf eine hohe Lebensqualität im Saarland hin – doch das spiegelt sich nicht im gefühlten Lebensglück wider.

Subjektive
Lebenszufriedenheit

Rang 15 (von 16)

Objektive
Lebensqualität

Rang 5 (von 16)

Die Saarländer sind 2025 im Durchschnitt 0,05 Punkte zufriedener mit ihrem Leben als im Vorjahr (vgl. Abbildung 1) und belegen damit Rang 15 im Bundesländerranking – einen Platz niedriger als 2024. Nach dem deutlichen Anstieg im Vorjahr ist der geringere Zuwachs in diesem Jahr nachvollziehbar. Der Aufwärtstrend bleibt bestehen: Das Saarland erreicht wieder das Zufriedenheitsniveau der Mitte der 2010er-Jahre.

Allerdings zeigt sich die Entwicklung insgesamt wechselhaft. Zwischen 2017 und 2019 lag die Lebenszufriedenheit noch im bundesweiten Durchschnitt, bevor die Corona-Pandemie das Saarland besonders stark traf. Die anschließende Erholung verlief schleppend und stabilisiert sich erst seit 2024. Im Vergleich zu Gesamtdeutschland bleibt das Wohlbefinden im Saarland jedoch weiterhin klar unter dem Durchschnitt – von der alten Stärke ist das Land noch ein gutes Stück entfernt.

Abbildung 1: Allgemeine Lebenszufriedenheit im Saarland 2015 bis 2025

In der zweiten Hälfte der 2010er-Jahre (2015 bis 2019) stieg die Lebenszufriedenheit im Saarland noch kräftig an – von 6,67 Punkten 2015 auf bis zu 7,15 Punkte im Jahr 2017 (2019 waren es 7,03). Mit Beginn der Pandemie fiel das Wohlbefinden auf 6,46 Punkte, brach 2023 nochmals auf nur 6,21 Punkte ein. Seither erholt sich das Saarland schleppend.

Anmerkungen: Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (»ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt. Aufgrund der etwas geringeren Fallzahl schwanken die Zahlen im Saarland zwar stärker, der Sinuskurven-Trend bleibt nach mehreren statistischen Tests aber erhalten.

Quellen: IfD Allensbach 2015 bis 2017, Glücksatlas-Datenbank 2015 bis 2025; eigene Berechnungen.

Im Vergleich zu den 2010er-Jahren haben im Saarland alle Bevölkerungsgruppen an Lebenszufriedenheit eingebüßt – teils deutlich. Am stärksten betroffen sind Menschen mit mittlerem Einkommen (–0,73 Punkte), Familien (–0,47) und Personen mittleren Alters (–0,52). Relativ stabil zeigen sich hingegen Jugendliche und junge Erwachsene (–0,16) sowie Alleinlebende (–0,03). Besonders spürbar ist der Rückgang bei jenen, die sich in der sogenannten »Rushhour des Lebens« befinden – also Eltern, Berufstätige und Karriereorientierte, die zugleich finanziell unter Druck stehen.

Abbildung 2

Lebenzufriedenheit im Durchschnitt im Saarland 2025: 6,78

Die Saarländer bewerten ihr Einkommen, ihr Familien- und Arbeitsleben stark unterdurchschnittlich (Abbildung 3). Die verfügbaren Einkommen liegen auf ostdeutschem Niveau, die Arbeitslosenquote ist höher als in anderen Bundesländern (siehe Tabelle). Zudem arbeiten viele Saarländer für große Unternehmen und Konzerne, in denen die Arbeitszufriedenheit im Vergleich zu kleineren Unternehmen im Durchschnitt ohnehin geringer ist. Die niedrige Familienzufriedenheit ist hingegen nur schwer erklärlich, da die Wohneigentumsquote hoch ist und die Geburtenrate durchschnittlich. Das Saarland hat zudem die bundesweit höchste Vereinsdichte – mit ein Grund für die dortige hohe Freizeitzufriedenheit.

Abbildung 3: Bereichszufriedenheiten im Saarland 2025

Die Saarländer sind mit ihrer Freizeit klar zufriedener als der gesamtdeutsche Durchschnitt. In den Lebensbereichen Familie, Arbeit und Einkommen ist es andersherum.

Anmerkungen: Zufriedenheit von 0 (»ganz und gar nicht zufrieden«) bis 10 (»völlig zufrieden«). Für die Repräsentativität wurden Gewichtungsfaktoren genutzt.

Quellen: Ipsos, 2025; eigene Berechnungen.

Betrachtet man die objektiv messbaren Lebensbedingungen, zeigt sich für das Saarland ein sehr positives Bild (vgl. Tabelle): Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Wohlstandsindikatoren deutlich verbessert. In keinem Bereich schneidet das kleine Bundesland besonders schlecht ab; bei der Eigentumsquote und der Vereinsdichte liegt es sogar an der Spitze. Die vergleichsweise geringe Lebenszufriedenheit der Saarländer macht das Land jedoch zu einem „Underperformer“ – die Stärke der objektiven Faktoren schlägt sich nicht in entsprechend gefühltem Lebensglück nieder.

Stärken Saar-
land
Deutsch-
land
Wohlstand    
Eigentumsquote
in Prozent, 2022
60,1 40,8
Öffentliche Güter    
Gesundheitsausgaben je Einwohner
in Euro, 2022
6.190 5.970
Ungleichheit    
Streuung der Lebenszufriedenheit
Standardabweichung, 2025
1,62 1,67
Schwächen Saar-
land
Deutsch-
land
Demografie    
Anteil der 14- bis 24-Jährigen
an der Gesamtbevölkerung in Prozent, 2023
6,7 7,0
Geburtenrate
Zusammengefasste Geburtenziffer (durchschnittliche Kinderzahl je Frau), 2024
1,31 1,32
Wohlstand    
Verfügbares Einkommen
nach Abzug aller Steuern und Abgaben und zuzüglich von Transfers, jährlich, in Euro, 2022
23.860 25.040
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner
jährlich, in Euro, 2024
42.880 49.070
Arbeitsmarkt    
Arbeitslosenquote
Arbeitslose im Verhältnis aller zivilen Erwerbspersonen, in Prozent, 2024
7,0 6,8
Öffentliche Güter    
Bildungsausgaben je Schüler
in Euro, 2023
9.600 9.990
Ungleichheit    
Armutsgefährdungsquote
Anteil der Bevölkerung, die weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens (Ländermedian) zur Verfügung hat, in Prozent, 2023
17,9 16,5

Zu den Quellen und Variablen sowie zur Methodik siehe Artikel »Methodik des Glücksatlas«.

Nach schwierigen Jahren ist die Lebenszufriedenheit in Rheinland-Pfalz 2025 wieder auf dem Niveau, das zur hohen Lebensqualität des Landes passt: an der Spitze im Bundesländervergleich. Besonders Landbewohner, Senioren und die Bewohner der Pfalz blicken optimistisch in die Zukunft. Doch die positive Stimmung hat Schattenseiten: Das Land kämpft mit einer anhaltenden Wachstumsschwäche, und viele mittelgroße Städte stecken im Strukturwandel.

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