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In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg

Gesundheit

Sport tut wohl

Sport hebt die Lebenszufriedenheit, vor allem weil Sport die Gesundheit verbessert. Es ist nie zu spät, damit anzufangen – und es muss nicht immer der Marathonlauf sein, schon kleine sportliche Aktivitäten helfen. Das Ideal eines perfekten Körpers ist fürs Wohlbefinden eher schädlich. Leichtes Übergewicht hat keinen signifikanten Einfluss auf die Lebenszufriedenheit.

Der Volksmund hat es schon immer gewusst: Sport tut Körper und Geist gut. Doch was steckt wirklich dahinter? Regelmäßige sportliche Betätigung wirkt sich positiv auf die Gesundheit und die Lebenszufriedenheit aus. Wer aktiv ist, lebt im Durchschnitt gesünder und länger. Doch nicht nur das: Auch das Wohlbefinden profitiert von körperlicher Bewegung. Sport wirkt sich somit vor allem über die Verbesserung der Gesundheit positiv auf die Lebenszufriedenheit aus.

Gerade im Alter ist Sport von besonderer Bedeutung. Regelmäßige Bewegung hilft, viele Zipperlein zu vermeiden und Krankheiten in die Zukunft zu verschieben. Wer zwischen 60 und 70 Jahren regelmäßig Sport treibt, tut also viel für seine eigene Lebenszufriedenheit. Dazu können Aktivitäten wie Tennis, Fußball oder Badminton durch die soziale Komponente das Wohlbefinden noch stärker heben. Wenn Sport als Freizeitaktivität empfunden wird, kann er zu einem wahren Glücks-Booster werden.

Abbildung 1 verdeutlicht den Zusammenhang zwischen regelmäßigem Sport und der Lebenszufriedenheit. Wer mindestens einmal in der Woche Sport treibt, ist durchschnittlich glücklicher als Menschen, die nie aktiv sind. Viele glauben jedoch, dass für diesen Effekt intensives und häufiges Training notwendig sei. Doch das ist ein Trugschluss: Bereits einmal im Monat mit Freunden wandern gehen oder sich mit der Badminton-Gruppe treffen, reicht aus, um die Lebenszufriedenheit spürbar zu steigern.

Abbildung 1 Lebenszufriedenheit und sportliche Aktivität

Je mehr Sport, desto glücklicher. Gerade Frauen, die regelmäßig Sport treiben, berichten von deutlich höherer Lebenszufriedenheit.

Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (ganz und gar nicht zufrieden) bis 10 (ganz und gar zufrieden).

Quelle: Sozio-oekonomisches Panel v34.
Anmerkung: Ergebnisse einer Fixed-Effects-Regression unter Kontrolle zahlreicher verzerrender Einflüsse wie Alter, Einkommen, Gesundheitszustand, Bildung, etc.

Die Botschaft ist klar: Sport lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Es ist nie zu spät, damit anzufangen – und es muss nicht immer der Marathonlauf sein. Auch kleine sportliche Aktivitäten können einen großen Unterschied machen und das Wohlbefinden heben.

Bewegung: Warum intrinsische Motivation der Schlüssel zum Erfolg ist

Ob beim Laufen oder im Fitnessstudio – Bewegung kann Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Doch die Motivation hinter der körperlichen Aktivität ist entscheidend. Eine Fünf-Kilometer-Runde aus Spaß hat einen anderen Effekt als eine solche, die nur absolviert wird, um schneller zu werden. Eine Studie der Universität Basel zeigt, dass Sport Stress abbauen kann, aber dafür muss der Antrieb intrinsisch sein.

Für viele ist es schwierig, überhaupt mit dem Sport anzufangen. Doch wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, schwitzt beim nächsten Mal gerne wieder. Auch wenn sich die gewünschten Resultate nicht sofort einstellen, kann Sport einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden haben. Ohne Zweifel machen Erfolge beim Sport das Durchhalten zwar leichter, aber Bewegung kann auch eine Auszeit vom Alltag sein oder Anlass bieten, Freunde zu treffen. Es geht nicht darum, zum muskelbepackten Superman zu werden, sondern sich einfach fitter, gesünder und glücklicher zu fühlen.

Sport nicht als Instrument zur Gewichtsabnahme nutzen

Menschen treiben oft Sport, um Gewicht zu verlieren. Doch ein Kilo mehr oder weniger auf der Waage ist für die Lebenszufriedenheit nicht ausschlaggebend. Vielmehr bietet Sport gesundheitliche Vorteile wie Stressabbau und die Stärkung des Immunsystems. Dabei muss man keinen Extremsport betreiben – auch moderate Bewegung bringt Erfolge. Wichtig ist, Freude an der Bewegung zu finden und sie regelmäßig in den Alltag zu integrieren. Wer also nur abnehmen will, sollte auch andere positive Effekte des Sports entdecken und so zu einem glücklicheren und gesünderen Leben gelangen.

Abbildung 2: Lebenszufriedenheit und BMI

Je mehr Sport, desto glücklicher. Gerade Frauen, die regelmäßig Sport treiben, berichten von deutlich höherer Lebenszufriedenheit.

Allgemeine Lebenszufriedenheit von 0 (ganz und gar nicht zufrieden) bis 10 (ganz und gar zufrieden).

Quelle: Sozio-oekonomisches Panel v34.
Anmerkung: Ergebnisse einer Fixed-Effects-Regression unter Kontrolle zahlreicher verzerrender Einflüsse wie Alter, Einkommen, Gesundheitszustand, Bildung, etc.

Wie Abbildung 2 zeigt, sind Menschen mit Normalgewicht durchschnittlich am glücklichsten. Die Unterschiede zu den leicht Übergewichtigen sind aber marginal. Ein kleines Bäuchlein zieht die Lebenszufriedenheit in den meisten Fällen nicht herunter. Solange man sich um das Mittelgewicht herumbewegt, gibt es keinen großen Effekt des BMI – der Indikator für das Körpergewicht, in Relation zur Körpergröße – auf die Lebenszufriedenheit.

Die Gesundheit hat großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Leider nimmt sie mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab. Aber wir können unsere Gesundheit und damit unsere Lebenszufriedenheit aktiv beeinflussen.

Anders sieht es bei den Extremen aus. Wer außergewöhnlich dünn oder dick ist, leidet oft darunter. Dabei spielen nicht nur körperliche bzw. gesundheitliche Faktoren eine Rolle, sondern auch soziale. Frauen leiden mehr als Männer unter ihrem Übergewicht und haben eine niedrigere Lebenszufriedenheit. Andersherum sind untergewichtige Männer im Schnitt unglücklicher als untergewichtige Frauen.

Besonders Frauen werden aufgrund ihres Aussehens stigmatisiert. Ob ein niedriges Selbstwertgefühl zu Übergewicht führt oder umgekehrt, ist jedoch unklar. Eine wichtige Rolle spielt dabei aber das Einkommen: In den unteren Einkommensschichten ist der Anteil der Übergewichtigen überproportional hoch. Es wird deutlich, dass die Frage der Lebenszufriedenheit nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich relevant ist.

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